Strahlenhysterie, die x-te!
Natürlich hat jeder das Recht, seine persönlichen Ängste zu pflegen aber wenn die eigene Sichtweise als allgemein gültig verkauft werden soll, ist schon etwas mehr nötig als die Wiedergabe faktenloser persönlicher Meinung.
An was sollten wir nicht alles schon gestorben sein. Die Angst vor Strahlenbelastung durch das Mobiltelefon war nicht die erste Variante. Jeder sollte wissen, dass mobiles Telefonieren unter schlechten Empfangsbedingungen das Gerät zu höherer Leistungsabgabe zwingt und nur deshalb Gewebe in unmittelbarer Nachbarschaft wegen der enthaltenen Flüssigkeit erwärmt - Mikrowelle halt. Deshalb ist eine externe Antenne fürs Auto ja auch sinnvoll. Wenn man sich aber dazu hinreißen lässt, von physikalischen Fakten völlig ungetrübte Behauptungen immer neu als DIE Erkenntnis schlechthin zu verkaufen, wirds schwierig.
In zwei Leserbriefen vor ca. einer Woche an die BZ, mit anerkennenswertem missionarischem Eifer als Antwort auf Ausführungen der Präsidentin des Strahlenschutzamtes erstellt, fehlten z. B. auch nur ansatzweise nachvollziehbare, seriös gemessene Fakten. Ersatzweise wurden Behauptungen formuliert, die eher esoterischen Quellen zugeordnet werden könnten.
Fakt ist: Die Leistungsabgabe eines Mobiltelefons, bzw. eines WLAN - Systems im Milli, bzw. Mikrowattbereich mit der Leistung eines Mikrowellengerätes in der Küche mit einer Leistung von 600 - 1000 Watt oder mehr gleichzusetzen, zeugt eher von bereitwilliger Guru - Gefolgschaft als von Sachkenntnis.
Wer allerdings die Wirkung einer Substanz in homöopathischer Verdünnung von einem Molekül pro Bodensee für relevant hält, wird sich gern weiter jeder ohne jede Sachkenntnis formulierten Hysterie öffnen.
Bei allem gilt: "nichts zuviel!" - weder sinnloser Handydaddelei noch Pflege übernommener Ängste. Es gibt wichtigere Probleme in unserer Welt mit denen wir uns befassen müssen.